Geschichte
Die Geschichte des Feuerwehrwesens kann in mehrere Epochen geteilt werden und geht bis in die Antike zurück. Wir betrachten hier in ausführlicher Weise nur die jüngere Geschichte, für den uns übertragenen Einsatzbereich.
Inhaltsverzeichnis
1883 bis 1938 - Freiwillige Feuerwehr Frankenfels
Am 1. Mai 1883 wurde die Freiwillige Feuerwehr Frankenfels gegründet. Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg ist in ihren Wurzeln eng mit dem Feuerwehrwesen in Frankenfels verbunden und sie wird auf der Website der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels ausführlich behandelt.
1938 bis 1957 - Abgesetzte Gruppe in der Filiale Weißenburg
Aufgrund der geografischen Lage des Weißenbachtales waren schon zu Beginn der 1930er-Jahren Bestrebungen im Gange, eine Feuerwehr installieren, nachdem auch im Weißenbachtal vermehrt Großbrände gewütet hatten. Der Wiener Architekt und Besitzer der Frankenfelser Bergbauernhöfe Groß-Walz sowie Klein-Walz und der Liegenschaft in Weißenbach 2 (früher Gemeinde Plankenstein, heute Gemeinde Texingtal) bemühte sich beim Frankenfelser Feuerwehrhauptmann und beim Bürgermeister um die Errichtung eines Zweigvereines.
Bei der Monatsversammlung am 5. Dezember 1937 beschloss man bei der Monatsversammlung im Gasthaus Pögner die Gründung der Filiale Weißenburg im Jänner 1938. Zum ersten Kommandanten dieser Feuerwehr wurde Leopold Härtensteiner auserwählt, der Besitzer des Scheibstatthäusls, als weitere Mitglieder der Gründerzeit wurden Ignaz Tuder vom Unter-Angerhäusl und Richard Stöckl vom Bleichgartl namhaft gemacht. Etwas später kamen Josef Schweiger vom Gatterhäusl und Rudolf Gira von Klein-Heinbach dazu.
In der Folge wurde ein kleines Feuerwehrhäuschen als Holzbau in der Nähe des Gasthauses Taverne (Weißenburggegend 12) am Wirt-Kogel von Herbst 1937 bis Anfang 1938 von Leopold Härtensteiner und Johann Bieder (1906) vom Ober-Halt errichtet. Ausgediente Geräte von der Feuerwehr Frankenfels, zu Beginn 56 m Schläuche, ein Strahlrohr und zwei Leitern, die Gründerspritze (Hydrophor) und die Tragkraftspritze (Baujahr 1928), wurde unentgeltlich für die Anfangsjahre bereit gestellt.
In dieser Zeit gab es bereits Feuerwehrfrauen als Helfer, namentlich wurden am 19. September 1943 erwähnt: Theresia Enne, Maria Freudenthaler, Gisela Krammer, Grete Stöckl und Johanna Unterberger. 1943 fiel Richard Stöckl im 31. Lebensjahr. Während des Zweiten Weltkrieges unterstützte ab 1944 Johann Bieder (1906) die Löschgruppe.
Am 17. Juli 1948 hatte die Filiale einen Mitgliederstand von neun Männern und es fand das erste Feuerwehrkränzchen statt. Als technische Ergänzung wurde eine kleine Motorspritze von der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels zur Verfügung gestellt, wobei Leopold Härtensteiner seinen Traktor mit Anhänger bereit stellte. In dieser Zeit wurde der Geräteschuppen bzw. das kleine Feuerwehrhäuschen aufgemauert und etwas vergrößert. Am 19. August 1951 erfolgte die feierliche Einsegnung.
1957 bis 1986 - Abgesetzter Zug in der Filiale Weißenburg
1957 wurde aufgrund der Anzahl der Mitglieder die Größe eines Löschzuges erreicht und es wurde 1958 bis 1963 das Feuerwehrfahrzeug vom Fabrikat Fordson (UNRRA - United Nations Relief and Rehabilitation Administration) von der Hauptwache Frankenfels zur Verfügung gestellt. 1962 wurde BI Johann Weißenbacher Kommandant, Ignaz Tuder wurde sein Stellvertreter. Das erste eigene Fahrzeug war ein gebrauchter VW-Bus, der im Jahre 1963 gekauft wurde und am 9. August 1964 in Frankenfels gesegnet wurde. Patin wurde Karoline Grasmann.
Am 26. August 1973 wurde ein neues Kleinlöschfahrzeug, ein Ford Transit der Bestimmung feierlich übergeben. Patin war Frieda Mitterer.
Am 21. September 1975 erreichten erstmalig vier Mitglieder von uns das Feuerwehrfunkleistungsabzeichen in Bronze: Franz Freudenthaler (* 1938), Johann Freudenthaler, Leopold Tuder und Willibald Weissenbacher.
1975 wurde eine neue Tragkraftspritze, Fabrikat: VW angeschafft, wobei Stefanie Wieland die Patenschaft übernahm.
1975 war auch das Jahr, in dem das erste Lumpenball im Gasthaus Taverne (Familie Enne) statt fand und sich großer Beliebtheit verschaffte.
Am 17. Mai 1979 erlangten erstmals auch Mitglieder von Weißénburg das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold. Es waren dies Franz Freudenthaler (1939), Johann Freudenthaler, Alois Karner und Leopold Tuder. Derzeit haben 11 Mitglieder von uns die sogenannte Feuerwehrmatura mit den umfassenden Ausbildungslehrgängen und -modulen absolviert.
Am 10. Juli 1979 mussten wir Abschied nehmen von unserem Ehrenkommandanten Leopold Härtensteiner.
Von 1979 bis 1981 wurde ein neues Feuerwehrhaus in der Tiefgrabenrotte 22 gebaut, nachdem 3600 freiwillige und kostenloste Arbeitsstunden geleistet wurden. Die Segnung erfolgte beim ersten Weißenbachler Feuerwehrfest an diesem Standort am 14. Juni 1981.
Ab 1983 wurde von der Hauptwache Frankenfels der geländetaugliche Land Rover als Mannschaftstransportfahrzeug als Überbrückung bis zum Ankauf eines eigenen zweiten Fahrzeuges bis 1988 verliehen.
1986 bis 2017 - Feuerwache Weißenburg
Am 5. Februar 1986 gab es Infolge einer Dienstanweisung des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes eine Organisationsänderung und wir erhielten den Namen Feuerwache Weißenburg. Wir waren als zweiter Zug Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels.
1987 wurde das erste Weißenbachler Rodel- und Ziehschlittenrennen beim Franz-Labner-Weg ausgetragen. Mit dem Vorwärts 11 war auch schon ein Schlitten dabei, der beim kurz darauf gegründeten Hornschlittenclub Frankenfels erfolgreich war.
Der Anschluss an die automatische Funksteuerung wurde 1988 vollzogen. Nachdem beim Weißenbachler Feuerwehrfest 1988 die 50-jährige Gründung gefeiert werden konnte, fand beim Weißenbachler Feuerwehrfest 1989 die feierliche Segung des neuen Kleinläschfahrzeuges mit Allradantrieb statt, Patin war Gertrude Schagerl, die Wirtin im Gasthaus Schönau. Ein Jahr wurde unter der Patronanz von der ehemaligen Schönau-Wirtin Maria Karner auch eine neue Tragkraftspritze angeschafft.
Am 26. Mai 1990 erreichten wieder zwei Mitglieder von uns das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold: Franz Freudenthaler (1959) und Franz Karner.
Bei der Mitliederversammlung am 27. Jänner 1991 wurde BI Franz Karner zum neuen Feuerwehrwachekommandanten gewählt. An seiner Seite waren Zugskommandant Franz Freudenthaler (* 1938) und der Verantwortliche für den Verwaltungsdienst Leopold Tuder.
In den folgenden Jahren kamen schrittweise technische Ergänzungen, z. B. am 17. April 1992 die Ausstattung mit 28 Personenrufempfänger (Pager), Fabrikat: ascom, Modell: Quattro RE 829.
Am 3. Juni 1992 fanden erstmals bei uns die Bezirks- und Abschnittsfeuer-Leistungsbewerbe in Weißenburg statt.
Am 21. November 1992 wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels eine Feuerwehrjugend gegründet. Mit Franz Niederer und Dominik Prammer waren auch zwei Mitglieder von Weißenburg dabei.
Am Nachmittag des 9. Oktober 1993 stürzte nach der Übungsbesprechung im Rahmen einer Feuerwehrübung auf der Ruine Weißenburg PFM Christian Hösel rund 20 m in die Tiefe. Anfangs war der Kamerad nicht abgängig, da das Verlassen der Übung nicht gemeinsam erfolgte. Erst später wurde mit einer umfassenden Suche begonnen und die Suchaktion war um 23:00 erfolgreich, als wir den Kameraden schwerverletzt retten konnten.
Im November 1995 erfuhr durch die Lieferung des Tanklöschfahrzeuges TLFA 1000 (Mercedes Unimog) die Feuerwache eine große Aufwertung im Feuerwehrabschnitt Kirchberg an der Pielach, als Patin fungiert Maria Bieder. Auch ein Hydraulisches Kombi-Rettungsgerät und ein Frontheber wurden angeschafft. Zu dieser Zeit finanzierte sich die Feuerwache zum großen Teil durch das Weißenbachler Feuerwehrfest, wo in den besten Jahren über 1200 Personen beim Fest anzutreffen waren.
Am 10. Mai 1997 erreichten wieder zwei Mitglieder von uns das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold: Hannes Freudenthaler und Günter Tuder. Letzerer war mit 21 Jahren der jüngste Frankenfelser, der die Feuerwehrmatura absolvierte und auch landesweit einer der jüngeren bei diesem Bewerb.
Anfang 2001 wurde Franz Freudenthaler (1959) neuer Zugskommandant. Im Jänner 2004 übernahm LMV Günter Tuder die Aufgaben der Verwaltung. Ihm folgte Anfang 2006 VM Helmut Bieder, da Günter Tuder die Funktion des Zugskommandanten übernahm.
Am ??. ??? ???? hatten wir mit Gerhard Karner einen weiteren, der das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold erreichte.
Von 2009 bis 2012 wurde nach langen Planungsarbeiten das bestehende neue Feuerwehrhaus Weißenburg in der Tiefgrabenrotte 22 erweitert und generalsaniert.
Am 27. Jänner 2010 wurde BM Ing. Günter Tuder zum neuen Feuerwachekommandant ernannt und am 27. Februar bei der Mitgliederversammlung zum Brandinspektor befördert. Ihm zur Seite standen BM Hannes Freudenthaler als Zugskommandant und VM Helmut Bieder. In dieser Zeit wurde der umfangreiche Zubau des Feuerwehrhauses mit rund 8.200 freiwillige und kostenlos geleisteten Arbeitsstunden fertig gestellt. Es wurden die konstruktive Zusammenarbeit und die Kommunikation mit dem Kommando Frankenfels und der Marktgemeinde Frankenfels insbesondere für die Baumaßnahmen und den dafür verantwortlichen Baumeister Ing. Johannes Kurz grundsätzlich neu geregelt und gelebt.
Am 21. Jänner 2011 ereignete sich ein Großbrand in der Brandstadt. Das Wirtschaftsgebäude stand im Vollbrand. Aufgrund der Tageszeit waren anfangs nur drei Mitglieder am Einsatzort. Diese Mitglieder konnten mit dem kurz darauf folgenden Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels eine weiter Brandausbreitung und den Übergriff auf das Wohnhaus verhindern. In der Folge wurden neben dem Feuerwehrabschnitt Kirchberg an der Pielach und den Nachbarsfeuerwehren auch die Drehleitern der Freiwilligen Feuerwehr Ober-Grafendorf und der Freiwilligen Feuerwehr Scheibbs alarmiert, wodurch durch die gezielte Brandbekämpfung kein Wasserschaden im Wohnbereich entstand.
Beim Weißenbachler Feuerwehrfest 2012 konnte das in die Jahre gekommene und nicht mehr verkehrstaugliche Kleinlöschfahrzeug ersetzt werden. Als Patin begrüßten wir Christiane Mitterer.
Einen Grund zum Feiern gab es am Ende Oktober 2014. Dominik Bieder unterschrieb die Beitrittserklärung und war somit der erste, dass in vierter Generation Mitglied wurde.
2016 wurde die alte Tragkraftspritze durch eine neue ersetzt. Bei der Segnung beim Weißenbachler Feuerwehrfest 2016 konnte Luise Doppler, Wirtin im Gasthaus Schönau, als Patin gewonnen werden.
Am 6. Mai 2016 erreichten wieder zwei Mitglieder von uns das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold: Christoph Prammer und Erhard Schagerl.
Am 16. Oktober 1979 mussten wir Abschied nehmen von unserem Ehrenkommandanten EBI Johann Weissenbacher.
Ende 2016 erfolgten offene Gespräche über die Umorganisation der Feuerwache in eine eigenständige Freiwillige Feuerwehr mit dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels.
2017 bis heute - Freiwillige Feuerwehr Weißenburg
Aufgrund unserer Größe und der gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgte am 7. Mai 2017 nach eingehenden Beratungen mit dem Feuerwehrkommando Frankenfels und der Feuerwache Weißenburg sowie der Marktgemeinde Frankenfels und schriftlichem Antrag der Mitglieder sowie positiven Gemeinderatsbeschluss die Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr Weißenburg. Bei der Wahl am 7. Mai 2017 wurde OBI Ing. Günter Tuder zum Feuerwehrkommandanten und BI Christoph Prammer zum Feuerwehrkommandant-Stellvertreter gewählt. Zum Leiter des Verwaltungsdienstes bestellte man V Maria Weissenbacher.
Quellen
- Bernhard Gamsjäger: Frankenfelser Häuserbuch, Frankenfels 1987.
- Bernhard Gamsjäger, Ernst Langthaler (Hrsg.): Das Frankenfelser Buch. Frankenfels 1997.
- Website der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels.
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