2024-10-15 Hochwassereinsätze im Weißenbach

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In regelmäßigen Abständen wurden wir in den letzten Jahrzehnten von massiven Hochwasserereignissen heimgesucht. Von der Intensität dieser Unwetter waren aber trotz konkreten Wettervorhersagen viele unserer Gemeindebürger überrascht. Auch wir waren, obwohl wir umfangreichen strategische und taktische Präventivmaßnahmen setzten, sehr gefordert – und uns wurden unsere Grenzen gezeigt.

Durch die Ereignisse der letzten Jahre und den speziellen Übungsveranstaltungen waren wir grundsätzlich recht gut gerüstet. Unterstützung bekamen wir auch von der Marktgemeinde Frankenfels, einigen Unternehmen sowie Landwirten und der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels, die uns beim Befüllen von Sandsäcken schon am Donnerstag, dem 12.09.2024 unterstützte. Ab diesem Tag waren wir permanent im Einsatz. Wir führten regelmäßig Erkundungsfahren durch und brachten gefährdete Objekte, wie z. B. Holzlager, Container oder Fahrzeuge in Abstimmung mit deren Besitzer in Sicherheit. Ab Samstag, etwa ab 04:00 wurde auch in unserem Feuerwehrhaus durchgehend eine Einsatzleitung eingerichtet, welche die Anrufe entgegennahm und dementsprechende nach unseren zur Verfügung stehenden Fahrzeugen, Geräten und Personen die notwendigen Interventionen koordinierten und einteilten.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den über 50 Gemeindebürgern, die unsere Aktivmannschaft unterstützten. Teilweise folgten sie unseren Aufrufen und viele kamen auch eigenständig mit Werkzeugen, Fahrzeuge oder Gerätschaften. Ein Dank gilt selbstverständlich unseren eigenen Mitgliedern, die sich oft aufopferten, obwohl auch zu Hause einiges zu machen gewesen wäre. Wertschätzung haben wir auch gegenüber Unternehmen, die unsere Mitglieder von der Arbeit freisetzten.

Die Freiwillige Feuerwehr Weißenburg bewältigte in diesen fordernden Tagen etwa 100 Einsätze und half Gemeindebürger, reinigte Kanäle und Durchlässe, schützte Gebäude mit Sandsäcken, bracht Maschinen und Material in Sicherheit und befreite Bäche von Verklausungen und Geröll. Trotz guter Regenbekleidung kamen viele Helfer an ihre physischen und psychischen Grenzen. Eine besondere Herausforderung war im Weißenbachtal auch die Tatsache, dass teilweise über mehrere Stunden Stromausfall war und daher in der Folge auch das Mobiltelefonnetz zusammenbrach.

Unterstützt wurden wir auch von Einheiten des Katastrophenhilfsdienstes aus dem Bezirk Scheibbs, als nach dem Rückgang der Pegel das dramatische Ausmaß der Zerstörungen zu sehen war. Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Marktgemeinde Frankenfels und dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Frankenfels war auch unser Kommando bei den Schadensbegutachtungen beteiligt.

In den nächsten Tagen werden wir weiterhin mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein.

Diese Umweltkatastrophe verdeutlicht erneut, wie bedeutend der Zusammenhalt in der gesamten Gemeinde ist. Ohne die Blaulichtorganisationen, der tatkräftigen Unterstützung vieler freiwilliger Helfer und die großzügigen Spenden bei Haussammlungen wäre es nicht möglich gewesen, diese Katastrophe zu bewältigen beziehungsweise das Ausmaß zu lindern. Gleichzeitig sollte dies auch zum Nachdenken für die Zukunft anregen. Es ist daher unerlässlich, sich durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen im eigenen Haushalt – wie Notstromaggregate, Pumpen, gefüllte Sandsäcke und Vorräte an Lebensmitteln – bestmöglich auf solche Schadensereignisse vorzubereiten. Auch der Umwelt- und Naturschutz sollte wieder mehr Stellenwert haben.